Theresienstadt
(Terezín)
Theresienstadt - Ein
nationalsozialistisches "Vorzeigeghetto"Im Juni 1940 begannen die
deutschen Besatzer aus dem kleinen tschechischen Garnisonsstädtchen
Theresienstadt (Terezín) ein Konzentrationslager zu errichten. In der
Kleinen Festung richtete die Gestapo ein Gefängnis ein, in dem bis 1945
etwa 32 000 tschechische Oppositionelle, Mitglieder des Widerstandes
gegen die deutsche Besatzung und Kriegsgefangene eingesperrt wurden.
Im November 1941 entstand in der Garnisonsstadt ein Sammel-
und Durchgangslager für die jüdische Bevölkerung Böhmens und Mährens.
Am 16. Februar 1942 wurde die städtische Gemeinde aufgelöst
und die einheimische Bevölkerung gezwungen, die Stadt zu verlassen. In
den folgenden Jahren kamen neben tschechischen Juden auch Juden aus
Deutschland und anderen europäischen Ländern in das von den
Nationalsozialisten so genannte "Altersghetto". Zeitweilig diente
Theresienstadt der Nazi-Propaganda als "Vorzeigeghetto", um die
internationale Öffentlichkeit über die mit der "Endlösung der
Judenfrage" verbundenen Ziele zu täuschen.
Mehr als 140 000
Häftlinge lebten bis Mai 1945 im Theresienstädter Ghetto. 38 000 starben
hier, fast 90 000 wurden in Vernichtungslager in Osteuropa weiter
deportiert und dort ermordet. Gedacht war die Garnisionsstadt für ca.
7000 Einwohner - im September 1942 lebten hier jedoch 58 500 Menschen
unter katastrophalen Lebensbedingungen.
Wie gestalten sich die Tage
des Besuches?
Hier findet ihr das Programm der
Gedenkstättenfahrt.
Eindrücke
„Insgesamt kann ich sagen, dass
ich durch
diese Fahrt viele Eindrücke und Erlebnisse gesammelt habe, die alle zum
besseren Verständnis des Holocaust und des jüdischen Lebens in dieser
Zeit
beitragen.“Martin
„In
Terezín sah es für mich
einfach zu friedlich aus, als dass wirklich diese Gräueltaten dort
verübt
werden konnten.“Lino
Wir
besichtigten unter anderem den Gebetsraum in
Theresienstadt:
„Starker Eindruck: Enge
Gebetsräume (wie
viele gab es?), bemalte Wände (wäre ich in ein Ghetto gebracht worden
und wäre
gläubig, hätte ich mich bestimmt von meinem Gott betrogen gefühlt bzw.
den
Glauben verloren).“
Antonia
Einen
halben Tag verbrachten wir in der Kleinen Festung in Theresienstadt, die
gleich
neben dem ehemaligen Ghetto liegt:
„Besonders fielen die Enge und
katastrophalen
Bedingungen in den Zellen der kleinen Festung
auf.“Antonia
Wir
trafen außerdem eine Zeitzeugin, die uns ihre Erinnerungen an
Theresienstadt erzählte:
„Insbesondere hat
mich auch das
Zeitzeugengespräch getroffen, weil es das Grauen, das an diesem Ort
geschah,
mit einer persönlichen Geschichte verknüpfte und somit die Geschehnisse
viel
greifbarer machte. Die Erzählungen der Zeugin halfen, sich ein viel
besseres
Bild von Theresienstadt zu machen, als all die Gebäude, Zahlen und
Fakten.“Martin
(Dies
waren Auszüge von Berichten des Jugendfreizeitverbunds Hakenfelde zur
Gedenkstättenfahrt nach Theresienstadt 2008.)